Atemwegserkrankungen

Frei durchatmen


"Einmal husten hör' ich gern, dann bleibt der Tierarzt fern". Diese Weisheit alter Stallmeister klingt befremdlich, gehören Atemwegsprobleme doch zu den häufigsten Erkrankungen unserer Pferde.

Wie bei den meisten Sprichwörtern findet sich jedoch auch hier ein wahrer Kern: Husten an sich ist keine Krankheit, sondern ein Symptom und vor allem ein wichtiger und unter Umständen lebensrettender Reflex. Dieser schützt die Atemwege vor eindringenden Fremdkörpern wie Staub, Pollen oder Schleim. Husten sollte Pferdebsesitzer jedoch immer hellhörig machen, kann er doch mit vielen gesundheitlichen Problemen in Verbindung stehen, die von einer leichten Reizung bis zur schweren Infektion reichen können.

Reiter und Pferdehalter können diätische Maßnahmen ergreifen, um betroffene Pferde zu unterstützen und weiteren Erkrankungen vorzubeugen. Dazu ist es erforderlich das Pferd ganzheitlich zu betrachten und Atemwegserkrankungen auch in Zusammenhang mit der Haltung und Fütterung zu sehen.

Akute Atemwegserkrankungen


Die Auslöser akuter Atemwegserkrankungen lassen sich in zwei Hauptgruppen unterteilen:
1. Erkrankungen durch Infektionen und
2. haltungsbedingte Erkrankungen. Bakterien, Pilze und Parasiten sind mögliche Auslöser für Infektionen. Infektionen gehen mit typischen Symptomen einher: Im Anfangsstadium bekommt das Pferd Fieber, das aber oft bereits nach einem Tag abklingt. Auffälliger sind Husten im Anschluss an die Fieberphase und Nasenausfluss. Eine Erkrankung wird unübersehbar. Das Pferd ist zudem abgeschlagen, atmet schwer und hat in der Regel wenig Appetit.

Schleim und Verkrampfungen lösen


Schleimansammlungen in Lunge oder Bronchien sind ein idealer Nährboden für Bakterien und behindern die Lungenfunktion. Oft ist Schleim so zäh, dass er weder über das Flimmerepithel abtransportiert noch abgehustet werden kann. Ein Verflüssigen des Schleims erleichtert das Abhusten und Abtransportieren des Sekrets. Allgemeine ernährungswissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass in pflanzlichen Futterkomponenten zusätzliche Wirkstoffe enthalten sind, die eine Behandlung von Atemwegserkrankungen unterstützen.
Einige Beispiele:

Thymian- wirkt desinfizierend, auswurffördernd und entkrampfend;
Huflattich- enthält wichtige Schleimstoffe;
Kamille- wirkt antibakteriell, entzündungshemmend und wundheilend;
Efeu- enthält schleimlösende Saponine und hat entzündungshemmende Wirkung.

Vorbeugen ist besser als Heilen


Um die Widerstandskraft des Organismus zu stärken, ist es wichtig, eine umfassende Nährstoffversorgung des Pferdes zu sichern. Bei einem gesunden Pferd geschieht das über eine ausgeglichene und vollwertige Fütterung. Ist das Immunsystem erst einmal aus dem Gleichgewicht oder ein Pferd besonders anfällig, sollte der erhöhte Nährstoffbedarf durch entsprechende Futtermittel gedeckt werden.