Je höher die Bewegungsintensität unserer Pferde ist, umso stärker ausgeprägt sollte das Bewusstsein des Reiters oder Fahrers für die bedarfsdeckende Ernährung sein. Dabei wird deutich, dass die fütterungsrelevanten Faktoren sich gegenseitig beeinflussen. Dazu gehören der Strukturanteil in der Ration, die Fütterungshäufigkeit und -menge, der Gehalt an Aminosäuren, Stärke, Vitaminen, Spurenelementen sowie der Energiegehalt.
Werden die einzelnen Faktoren an den individuellen Stoffwechselstatus angepasst, so kann eine optimale Nährstoffausnutzung erreicht werden und das Ziel des losgelassenen, leistungsbereiten und ausgeglichenen Pferdes rückt näher.
Die volle Leistungskraft ausschöpfen
Gemeinsam mit dem Pferd die gesetzen Ziele zu meistern fordert neben der ausreichenden Energieversorgung eine optimale Nährstoffausnutzung. Um dies zu erreichen, muss der Stoffwechsel uneingeschränkt funktionieren und sollte durch die Fütterung nicht belastet werden. Nicht umsonst gibt es für Sportler spezielle Diäten, die den Ansprüchen der intensiven Trainingsphasen gerecht werden.
Das gleiche gilt auch für das Pferd. Zum einen muss genügend Energie zur Verfügung stehen. Zum anderen sollte diese Energie über gut verdauliche Komponenten zugefüttert werden. In der Regel wird bei steigender Leistung die Getreidemenge erhöht. Dabei sollte jedoch beachtet werden, dass die Getreideanteile wie Gerste, Mais oder Weizen thermisch aufgeschlossen sind, um den Dickdarm nicht unnötig zu belasten. Bei Hafer spielt der Aufschluss keine entscheidende Rolle, da dieser bereits als ganzes Korn zu 80 % im Dünndarm verwertet wird.
Idealerweise sollte ein Teil der Energie durch Futteröle zugeführt werden, da diese eine deutlich höhere Energiedichte haben als Getreide und den Stoffwechsel nicht so stark belasten. Wertvolle Öle wie zum Beispiel Leinöl, enthalten ein hochwertiges Fettsäuremuster, das sogar einer Dickdarmübersäuerung entgegenwirkt.
Muskulatur aufbauen und die Muskelzellen schützen
Auf einen höheren Energiegehalt in der Ration sollte auch der Proteingehalt abgestimmt sein. Für den gezielten Muskelaufbau benötigt das Pferd hochwertige Aminosäuren sowie ausreichend Energie, um die Muskulatur aufzubauen. Für die Aufbauphase sowie für die Regenerationsphase nach erhöhten Belastungen sollten in erhöhter Dosierung Antioxidantien zugefüttert werden.
Dazu gehören bestimmte Vitamine wie zum Beispiel Vitamin E oder Spurenelemente wie Selen. Auch pflanzliche Bestandteile, wie Traubenkernmehl oder Yucca shidigera enthalten hohe Gehalte an Antioxidantien. Durch diese Stoffe werden die Muskelzellen vor Übersäuerung und sogenannten freien Radikalen geschützt.