Das Islandpferd

Islandpferde zählen in Deutschland zu äußerst beliebten Freizeitpferden. Ihre gelassene Art und Rittigkeit machen sie zu beliebten Partnern. Jedoch kann es häufig zu Problemen in der Fütterung kommen.

Das zentrale Thema in der Fütterung unserer Freizeitpferde, vor allem wenn es sich um Spezialrassen handelt, ist die Entlastung des Stoffwechsels bei ausreichender Nährstoffzufuhr. Ein großer Anteil der üblichen Mischfuttermittel für Pferde ist auf eine getreidereiche Fütterung ausgelegt. Der Gehalt an Vitaminen und MIneralstoffen ist so konzipiert, dass in der Regel 1 kg Kraftfutter je 100 kg Körpergewicht gefüttert werden muss, um den Nährstoffbedarf zu decken. Doch wie sollen nun Pferde gefüttert werden, die einen hohen Nährstoffbedarf haben, jedoch mit 6 kg getreidereichem Kraftutter an Energie und Stärke deutlich überversorgt wären?

Das Kernproblem


Die tägliche Fütterungsberatung hat gezeigt, dass nahezu 80 % der Anfragen auf Stoffwechselstörungen oder Nährstoffdefizite zurückzuführen sind. Davon betroffen sind vor allem Pferde, die keine hohen Leistungen erbringen müssen, das heißt leichte bis mittlere Arbeit leisten oder es handelt sich um Pferde der verschiedenen Spezialrassen. Durch schwer verdauliche Stärke oder zu viel unaufgeschlossenes Getreide in der Ration, bei gleichzeitig geringer Raufuttermenge, kann langfristig eine Übersäuerung im Körper entstehen.

Daraus resultiert eine Belastung der Leber, die das zentrale Organ des Stoffwechsels darstellt und als großer Nährstoffspeicher fungiert. Die Leber sorgt für Blutbildung und Muskelaufbau und ist außerdem am Aufbau körpereigener Abwehrstoffe beteiligt. Hinzu kommt, dass der Verdauungstrakt sehr stark durch die Stärkemengen in Anspruch genommen wird und wichtige Spurenelemente nicht ausreichend aufgenommen werden. Auf diese Weise kann zum Beispiel eine Spurenelementmangelsituation auftreten, obwohl rein rechnerisch in der Futterration alle Nährstoffe ausreichend vorhanden sind.

Wie kann man die Versorgungssituation beim Pferd einschätzen?


Eine Störung des Stoffwechsels oder eine Übersäuerung tritt sehr langsam auf. Sie können jedoch Ursache einer Vielzahl von Problemen sein, die durch Nährstoffmangel bekannt sind.
In erster Linie äußert sich eine Störung an der Körperkondition. Dies kann sowohl Übergewicht (der Stoffwechsel arbeitet zu träge und kann eine Störung des Insulinhaushalts mit sich bringen) als auch Untergewicht (häufig bei einer Übersäuerung des Dickdarms feststellbar) sein. Vor allem bei übergewichtigen Pferden besteht ein erhöhtes Risiko zur Hufrehe oder der Entwicklung des Equinen Metabolischen Syndroms (EMS).

Des weiteren zeigt sich ein schlechter Versorgungsstatus in Form von Immunschwächen (Anfälligkeit für Pilz- oder Atemwegsinfektionen), Problemen im Fellwechsel, schuppiger Haut, schlechter Hufhornqualität bis hin zum Sommerekzem. Auch eindeutige Spurenelementmangelerscheinungen wie zum Beispiel die Ausprägung einer Kupferbrille (weiße Härchen, die sich rund um die Augen bilden) können auftreten. Es gibt eine Vielzahl von Problemen, bei denen es sich auf jeden Fall lohnt, die Futterration überprüfen zu lassen., denn das A und O der Fütterung besteht darin, den Stoffwechsel zu entlasten und gegebenefalls wieder anzukurbeln.


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